Geschichten

Unser Ziel: vom Wegwerfen zur Wertschätzung für Mensch und Material.

Im Rahmen der Kampagne (Nov. 21 bis Apr 22) gestalteten Künstler*innen, Kreative und Designer*innen aus einem eigenen T-Shirt ein Kunstwerk:
für die künstlerische Geschichte.

Follower*innen traten mit einem Selfie im Lieblings-T-Shirt auf Social Media in den Dialog mit der unbekannten Näherin:
für die persönliche Geschichte.

Kreative entdeckten durch Upcycling eines alten Shirts den Wert von vermeintlich Unbrauchbarem neu:
für die nachhaltige Geschichte.

Um diese Geschichten zu erzählen und zu mehr Wertschätzung zu gelangen, eröffnete uns #eintshirtzumleben über die Kunst einen neuen Themen- und Wirkungskreis. Hier steht das T-Shirt als Wertstoff im Mittelpunkt.

cosima hawemann 4

"R.A.", 2022, Cosima Hawemann. Es zeigt die Näherin Reshma Akter, die nach 17 Tagen lebend aus den Trümmern der 2013 eingestürzten Textilfabrik Rana Plaza geborgen werde konnte.

Hintergrund

Mode wird immer schnelllebiger. Das geht zu Lasten von Umwelt, Mensch und Ressourcen. Wir brauchen daher dringend einen kritischeren Modekonsum. #eintshirtzumleben will genau das erreichen: Vom Wegwerfen zur Wertschätzung für Mensch und Material.

Der Wert von Mode soll uns wieder bewusster werden. Denn während Näher*innen im Globalen Süden kaum von ihrer Arbeit leben können, wachsen die Müllberge durch ungetragene Textilien.

Unfaire Arbeitsbedingungen

Die Modeindustrie zeigt seit der Corona-Pandemie das ganze Ausmaß ihrer hässlichen Seite. So belegen Daten des "Fashion Checker" vom Oktober 2021, dass keines der untersuchten Modeunternehmen garantiert, den Arbeiter*innen in seiner Lieferkette auch während der Pandemie denselben Lohn auszubezahlen wie zuvor - geschweige denn einen existenzsichernden Lohn.

etzl aktuelles payyourworkers

Zudem weisen die Daten eine Kluft zwischen einem existenzsichernden Lohn und den tatsächlich gezahlten Löhnen in den Fabriken aus. So wurden Arbeitnehmer*innen in Kambodscha während des landesweiten Lockdowns im April und Mai 2020 geschätzte 109 Millionen US-Dollar an Löhnen vorenthalten.

Die Kampagne für Saubere Kleidung (Clean Clothes Campaign, CCC) schätzt, dass sich weltweit von März 2020 bis März 2021 Schulden gegenüber den Arbeiterinnen in Höhe von mindestens 10 Milliarden Euro angesammelt haben.

Dem wollen wir etwas entgegensetzen.

Wertschätzung
für das Material

19 Künstler*innen spendeten uns eigens erstellte Kunstwerke rund um T-Shirts aus ihrem privaten Kleiderschrank. Sie veredelten ein T-Shirt mit der höchsten Form des Upcyclings und betonen so seinen hohen materiellen und ideellen Wert.

Zu sehen sind sie in einer Onlinegalerie, die Originale fairlosten wir am 24. April 2022 – dem Jahrestag des Einsturzes der Textilfabrik Rana Plaza in Bangladesch. Die Ziehung fand mit großem Rahmenprogramm im Kölner Rautenstrauch-Joest-Museum statt und wurde ins Netz gestreamt.

Onlinegalerie eintshirtzumleben

Die Los-Chance

Diese FAIRlosung hatte eine Besonderheit: Ein Los bekamen alle, die einen eigenen Upcycling-Beitrag einreichten. Zur Upcycling-Galerie mit Beiträgen von Schüler*innen, Studierenden und Interessierten mit und ohne künstlerischen oder Mode-Hintergrund geht es hier entlang.

 0104 Beitrag Hammermeister ecosign

Wertschätzung
für die Menschen

Dafür sollen Näherinnen im sog. Globalen Süden sichtbar werden. Wer sind diese Personen? Was treibt sie an und um?
In kurzen Statements stellen sie sich vor, und in den Sozialen Medien luden wir zum Dialog ein. So bringen wir beide Enden der Lieferkette zusammen und zeigen, dass ein T-Shirt immer auch ein Stück gereiste Verbindung ist.

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Kurz: Was wir wollen:

  1. einmalige Kunstwerke präsentieren als politisches Statement zum Thema Slow Fashion
  2. mehr Wertschätzung für das Material: das T-Shirt als Wertstoff, als Lebensbegleiter.
  3. mehr Wertschätzung für die Menschen: das T-Shirt als wertvolles Produkt, als Lebensgrundlage.
  4. einen Dialog zwischen Produzent*innen am Anfang und Konsument*innen am Ende der Lieferkette.
  5. viele spannende, berührende, lustige Geschichten von Menschen und T-Shirts.
  6. einen bewussteren Modekonsum und ein kritisches Neudenken.
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